Edito 1/24
Diese Ausgabe konzentriert sich auf den mutigen Kampf der iranischen
Frauen gegen Totalitarismus und Chauvinismus in der Islamischen Republik
Iran. Laut der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
wird kaum ein Staat so häufig von den Vereinten Nationen wegen schwerer
Menschenrechtsverletzungen kritisiert wie der Iran. Trotz aller
Diplomatie sind Folter, Hinrichtungen und Verfolgung von Andersgläubigen
an der Tagesordnung.
Bei der Vorbereitung für diese Ausgabe stieß
ich auf eine Geschichte aus der persischen Mythologie über den
persischen König Zahhak, die als Analogie für das iranische Regime
dient. Der Teufel hatte Zahhak eingegeben, wodurch ihm Schlangen aus den
Schultern wuchsen, die er täglich mit den Gehirnen junger Männer
füttern musste. Als er eines Tages den Sohn des Schmieds Kaveh opfern
wollte, widersetzte sich Kaveh und rief zur Revolte auf. Es wird
gerätselt, ob der nächste Kaveh eine Frau ist.
Im Dezember 2023 wurde
der prestigeträchtige Sacharow-Preis an Mahsa Dschina Amini (Jina Mahsa
Amini) und die iranische Bewegung "Jin*, Jîyan, Azadî" ("Frau, Leben,
Freiheit") (siehe S.9) verliehen, die unermüdlich für die Rechte und
Freiheiten der Frauen kämpfen.
In dieser Ausgabe finden Sie
Interviews mit engagierten iranischen Frauen, die über ihre Aktivitäten
in Österreich berichten. Außerdem enthält die Ausgabe ein offizielles
Statement von Amnesty International Österreich zur aktuellen
Menschenrechtslage im Iran, das aufzeigt, wie dringend internationale
Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigt wird.
Als weiteres
Highlight wird die begabte iranische Künstlerin Parizad Farzaneh
vorgestellt, deren beeindruckende Werke in der Zeitschrift abgebildet
sind.
Da unser Verein auch die Galerie RG10 Gallery betreibt, die
Kunst und Künstler:innen in Österreich fördert, siehe www.rg10.gallery,
erhalten ab 2024 Künstler:innen die Möglichkeit, unsere Zeitschrift mit
ihren Werken zu gestalten.
Ich wünsche Dir eine interessante Lektüre!
Madge Gill Bukasa