Im Hafen von Portoescondido den „Fuß an den mexikanischen Wall gesetzt“, und schon gleich in den Dschungel hineinspaziert.
Von Ruud van Weerdenburg
Vor der Dunkelheit möchte ich in der Bucht von Cipallito meinen „Acte de presence“ geben. Da ich alles nur von der Landkarte kannte, sollte ich mich zwischen Baum, Strauch und Tier beeilen. Es war noch klarheller Tag, zu meiner Freude, als meine Fußsohle das Salz spüren durfte. Die Schultertasche hatte ich in einer schnell gemieteten schäbigen Kabine sicher aufbewahrt. Die schlafende Fledermaus an der Wand zeigte keine Regung…
Ich lief über den Sand und tauchte in die hohen Wellen zwischen den beiden Felsen. Schwimmen und alles vergessen…
Da wurde gepfiffen. Niemand kannte mich hier. Noch einmal, durchdringender und länger nun. Ich schaute über die Schulter. Ein neunjähriger Junge zeigte mit seinem Finger auf mich und wies anschließend nach der Mitte des Wassers in der Bucht. Am Abend hörte ich, dass schon einige Leute dort durch die starke Strömung ertrunken waren.
Aus Dankbarkeit spielte ich im Laufe der Woche viele Fußballpartien neben meinem Retter. Und viel später las ich in einer Bibliothek, dass exakt diese Bucht und diese starken Wellen von den Azteken genutzt wurden, um die Toten an einen sicheren Ort zu schicken. ■
