Solidarität mit den Indigenen Mexikos!

 


 Zoraida Nieto

 Es gibt eine verstärkte Präsenz von paramilitärischen Einheiten, organi- siertem Verbrechen und zwei Drogenkar- tellen - Sinaloa und Jalisco Nueva Gene- ración - die in zapatistische Gemeinden eindringen. Daran beteiligt ist auch das Militär. In den letzten zwei Jahren wurde ein brutales Projekt der "Contrainsugen- cia" umgesetzt, das aufgrund der finan- ziellen und politischen Unterstützung des Nationalstaates und nationaler sowie transnationaler Großkonzerne besser be- waffnet ist. Während der vorletzten "Rei- se für das Leben" im Jahr 2021 berichte- te eine zapatistische Delegation von 177 indigenen Menschen des EZLN und 27 Delegierten des CNI über die latente und zunehmende Gewalt in den indigenen Gemeinden sowie über die fortgesetzte neokoloniale Politik der letzten 503 Jah- re seit 1521 in Mexiko. Die Gewalt gegen die indigenen Gemeinden, die niemals aufgehört hat, herrscht auch unter der "linken Regierung" von Armando Lopez
Obrador, besser bekannt als AMLO. Besonders  in  Chiapas  und  anderen Regionen des Südostens Mexikos herrscht derzeit eine sehr obskure Si- tuation. Schmerz und Trauer begleiten den Rückzug der Zapatisten ins Landes- innere. Alle zwölf "Caracoles" - Gemein- schaftszentren - sind geschlossen, und die Regierungsräte "Juntas de gobierno" wurden aufgrund einer geplanten gro- ßen Attacke gegen sie abgesagt. Das CNI schlägt international Alarm, da massi- ve Menschenrechtsverletzungen statt- finden! Es besteht ein inoffizieller, aber deklarierter Krieg gegen die indigenen Völker, und das ein Jahr vor den nächsten Präsidentschaftswahlen 2024. Es entfaltet sich eine Logik des Geoterrors in den indigenen Territorien durch die Hauptprojekte der aktuellen mexikani- schen Regierung von AMLO, angefangen mit dem Bau des "Militärzugs", des soge- nannten "Mayazugs". Dieses Projekt, das hauptsächlich von europäischem Kapital finanziert wird, wird unter der alleinigen Kontrolle des Militärs von AMLO durch- geführt und geht mit einem aggressiven und gewalttätigen politischen Diskurs einher. Es zielt darauf ab, Tausende von Menschen aus ihren indigenen oder "in- digenen kleinbäuerlichen" Territorien zu vertreiben!
Nicht nur in Mexiko, sondern auch in vier anderen Nationalstaaten Zentral- amerikas werden verschiedene Korridore errichtet. Diese werden von massiven in- dustriellen Projekten begleitet. Die Aus- beutung von Mineralien und Naturres- sourcen (intensive neoextraktivistische Politik) in den indigenen Territorien wird so vorangetrieben. Die US-Regierung unterstützt dies direkt und zeigt auch großes Interesse an dem sogenannten "Mayazug", da extreme Grenzkontrollen folgen werden. Eine langjährige Traditi- on des Neoextraktivismus in Mexiko wird derzeit massiv vorangetrieben, koste es, was es wolle.
Aus diesen Gründen gibt es derzeit einen starken Widerstand, insbesondere durch eine starke physische Präsenz bei vielen Mobilisierungen. Die Regierung verfolgt nicht nur die Kriminalisierung des Protests, sondern auch die Möglich- keit von Massenverhaftungen, um eine "Fabrik von Schuldigen" zu schaffen. Diese Logik des Geoterrors zielt nicht nur darauf ab, die indigenen Völker von ihren Territorien zu vertreiben und zu enteignen, sondern auch ihre jungen in- digenen Bevölkerungsteile zu nehmen! Bisher wurden 111.000 dokumentierte
 Fälle von Verschwundenen gemeldet. Es wird auch explizit über die derzeit prak- tizierte "Vergewaltigung" als Logik der Gewalt berichtet, da eine große Mehrheit der Widerstandsbewegung aus indigenen Frauen besteht. Dennoch ist die Verteidi- gung des Territoriums die Verteidigung des Lebens! Basierend auf dieser Prä- misse organisieren sie sich immer mehr selbst in kommunalen Versammlungen, um nicht nur untereinander, sondern auch mit dem Schmerz anderer Frauen weltweit in Verbindung zu treten. Die derzeitige Situation kann als Kampf für das Leben beschrieben werden. Daher ziehen sie sich zurück, um direkte Kon- frontationen aufgrund der hohen Straflo- sigkeit und des Einsatzes von Waffen zu vermeiden.
Es handelt sich um eine zivilisatori- sche Krise, die auch die Rolle transna- tionaler Konzerne mit illegalen Profilen aus den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zeigt. Menschen- und Or- ganhandel, die "Narco-Mafia" und Waf- fenschmuggel prägen die aktuelle Lage der Nation! Daher müssen sich die indi- genen Gemeinden und Völker in Mexiko derzeit selbst organisieren, sowohl als Lebensform als auch als Kampf, und au- ßerhalb der Regierung weiterhin erfolg- reich handeln. Internationale Solidarität wird erwartet, um die indigenen Völker in Mexiko in ihrer prekären Situation der zu unterstützen und für den Aufbau einer Welt, in der viele Welten Platz haben! Ar- riba Zapatistas!

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