Einblicke in die Tradition der Inka


 

 Ulrike Ila Meinecke, Osteopathin, Schamane- Ifa Priest, Autorin
www.ulrikemeinecke.com


Mit Lateinamerika verbindet man drei untergegangene Reiche: das der Inka, das der Maya und das der Azteken. Die Inka waren das größte Imperium und herrschten über ca. zehn Millionen Menschen. Anhand der Schädelfunde wussten sie über die Chirurgie Bescheid. Die Azteken verfügten über eine Marktwirtschaft und ein Kanalisationssystem, und die Maya kannten bereits die Zeitberechnung. Laut dem Maya-Kalender findet ca. alle 26.000 Jahre ein weltweiter Umbruch statt, was für das Jahr 2012 berechnet wurde.


Die Inka waren reich an Gold und nannten sich "die Söhne der Sonne". Im Gegensatz zu den Römern oder Ägyptern ist ihr kulturelles Erbe bis in die Gegenwart erhalten geblieben. Das größte Heiligtum war der Sonnentempel Coricacha, von dem es heute nur noch Mauerreste gibt. Ein bedeutender Inka-Herrscher war Patschacutek (1430-1478). Als Machthaber galt er als ein Vertreter des Sonnengottes Inti und war als solcher allmächtig, übermenschlich und unantastbar. Inti entstammte dem Schöpfergott Virachoca, dem zahlreiche Sonnentempel errichtet wurden, und soll die Welt in einem latenten Gleichgewicht halten. Die Verbindung von spirituellem und profanem, sowie Herrschaft und Religion wurde bei den Inkas zu einem vorherrschenden System.


Die Inkas verehren und huldigen der Pacha Mama - der Erdengöttin. An den Eklipsen, die bedeutende kosmische Wendepunkte sind, werden Rituale und Zeremonien durchgeführt, um das kosmische Gleichgewicht herzustellen. In allen Naturreligionen gelten Flüsse, Berge und Gewässer als heilig. Ihre Götter und die ihnen zugeordneten Gestirne sind prägende Kräfte, die auch auf uns wirken. Die Erde gilt als ein Wesen, das alle Infor- mationen speichert. Verschiedene Rituale und Opfergaben an die Pacha Mama sind ein natürlicher Austausch und dienen der Danksagung und Beschwichtigung menschlicher Vergehen. Heiler werden Curanderos genannt. Mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen im Bereich der Pflanzen- und Kräuterkunde sowie ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten in spirituellen Heilmethoden gehören sie zu den Erlesenen auf diesem Gebiet.


Bewusstseinserweiternde Substanzen wie Ayahuasca oder Hoasca-Tee werden mitunter eingesetzt und sind ein zentrales Element schamanischer Rituale. Ihr Respekt und ihre Achtung gegenüber der Erde sowie ihr Mitgefühl gegenüber allem Leben zeugen von ihrer Weisheit. Sie betonen: Pacha Mama gibt uns Leben, indem sie uns ernährt. Zudem ist sie geduldig wie eine Mutter, die ihre Kinder liebt. Herz und Verstand müssen näher zusammenrücken. Erst wenn der Mensch das Eis im Herzen zum Schmelzen bringt, erhält er die Chance, sich zu ändern und sein Wissen weise anzuwenden. Erst dadurch können wir angemessen mit den auf uns zukommenden klimatischen Veränderungen und den damit verbundenen Konsequenzen umgehen. Die Ressourcen unserer Welt werden von einigen Wenigen beansprucht und in Besitz genommen. Organisationen werden ins Leben gerufen, die Friedensverträge und Protokolle unterzeichnen, die dann wieder verletzt und gebrochen werden. Demzufolge wird uns die Erde ihre Antwort geben, und eine neue Ära und ein neuer Weltenzyklus eingeleitet. Die Rückkehr des In- ka-Sonnengottes wird erwartet.

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