Die jüdischen Wurzeln von Star Trek: Wie Glaube und Kultur die Galaxie prägten
Die Verbindung zwischen dem jüdischen Glauben und der Serie Star Trek ist tiefer, als es auf den ersten Blick erscheint, insbesondere durch die ikonische Vulkan-Geste, die Leonard Nimoy, der Darsteller von Mr. Spock, berühmt gemacht hat. Diese Geste, bei der die Finger eine „V“-Form bilden, begleitet von den Worten „Lebe lang und in Frieden“, hat ihren Ursprung in einer uralten jüdischen Tradition.
Leonard Nimoy, in Boston aufgewachsen und jüdischer Herkunft, entdeckte diese Geste während eines Besuchs in einer orthodoxen Synagoge. Bei der Birkat Kohanim, dem priesterlichen Segen, verwenden die Kohanim (Nachfahren der alten Priester Israels) ein ähnliches Handzeichen, um die Gemeinde zu segnen. Dabei formen sie mit beiden Händen den hebräischen Buchstaben „Shin“, der für „Shaddai“ steht, einen der Namen Gottes. Während des Segens wird den Gläubigen gesagt, dass die Schechina, die göttliche Präsenz, anwesend sei und daher niemand die Priester direkt ansehen solle, um nicht in Gefahr zu geraten, Gottes Licht zu sehen. Nimoy war als Kind von diesem Ritual fasziniert und schlich sich einen Blick auf die Geste. Diese Erinnerung prägte ihn so sehr, dass er sie Jahre später als Spocks Gruß in Star Trek einführte und somit jüdisches Erbe subtil in die Popkultur einbrachte.
Der jüdische Einfluss geht jedoch weit über die Vulkan-Geste hinaus. Mehrere prominente Star Trek-Schauspieler, darunter William Shatner (Captain Kirk) und Walter Koenig (Lt Chekov), stammen aus jüdischen Familien. Diese jüdischen Wurzeln haben nicht nur die Schauspieler selbst, sondern auch das Ethos der Serie geprägt. Star Trek hat immer die Werte von Toleranz, Diversität und die Erforschung neuer Welten betont – Konzepte, die stark mit der jüdischen Erfahrung der Diaspora und der Suche nach Identität und Überleben resonieren. Das Streben nach Harmonie und Koexistenz in einer vielfältigen Galaxie spiegelt das jüdische Streben nach Sicherheit und Integration in der Geschichte wider.
Gene Roddenberry, der Schöpfer von Star Trek, ermutigte seine Schauspieler, kulturelle Elemente in die Serie einzubringen. Nimoy brachte nicht nur den jüdischen Segen mit ein, sondern half auch dabei, das Konzept der Vulkanier als spirituelles, logisches Volk zu formen, das tiefe Wurzeln in der Tradition und im Glauben hat. Diese Elemente spiegeln das jüdische Erbe wider, das Nimoy mit Stolz trug. Er sagte einmal, dass die Vulkanier ihm halfen, einen Raum zu schaffen, in dem seine eigene Identität als Jude und Künstler friedlich koexistieren konnte.
Judentum und die Werte von Star Trek
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel für die jüdischen Einflüsse in Star Trek ist die Betonung der ethischen und moralischen Entscheidungen, die oft die zentrale Handlung bestimmen. Die jüdische Tradition ist reich an Debatten über Ethik, Gerechtigkeit und die richtige Art, in der Welt zu leben. Diese Grundsätze spiegeln sich stark in den moralischen Dilemmas der Serie wider. Die Föderation, die in der Serie eine friedliche Koalition von Planeten darstellt, basiert auf Prinzipien wie Gerechtigkeit und gegenseitiger Hilfe, die tief in der jüdischen Lehre verwurzelt sind.
Die berühmte „Oberste Direktive“, die in Star Trek besagt, dass keine Zivilisation in ihrer natürlichen Entwicklung gestört werden darf, weist auch Parallelen zu ethischen Debatten im Judentum auf. Diese Regel betont Respekt und Verantwortung gegenüber anderen Kulturen und erinnert an das jüdische Konzept des „Tikkun Olam“, der Verpflichtung, die Welt zu verbessern, ohne sie zu beherrschen oder zu manipulieren.
Zudem lassen sich in den Charakteren selbst jüdische Werte erkennen. Captain Kirk, dargestellt von William Shatner, ist bekannt für seine Hingabe an seine Crew und seine moralischen Entscheidungen. Diese Charakterzüge könnten auch auf die jüdische Ethik der Gemeinschaft und des Dienstes hinweisen. Ebenso ist Spocks Suche nach einer Balance zwischen seiner menschlichen und seiner vulkanischen Seite ein metaphorischer Kampf, den viele jüdische Menschen in der Diaspora erlebt haben: die Balance zwischen der Bewahrung ihrer eigenen Identität und der Integration in andere Kulturen.
Star Trek als Brücke zwischen Religion und Wissenschaft
Während Star Trek primär als Serie über die Erforschung des Weltraums und den Fortschritt der Wissenschaft gilt, geht es auch um die Erforschung der Menschheit und ihrer spirituellen Aspekte. Die Serie hat oft spirituelle Themen behandelt, sei es durch die Vulkanier, die Klingonen oder andere Alien-Rassen, die jeweils ihre eigenen Glaubenssysteme haben. Dies steht in direkter Verbindung mit der jüdischen Tradition, die Wissenschaft und Religion nicht als Gegensätze, sondern als sich ergänzende Wege zur Wahrheit sieht.
Somit zeigt Star Trek nicht nur eine Zukunft, in der verschiedene Kulturen friedlich nebeneinander existieren, sondern integriert auch Elemente einer der ältesten Traditionen der Menschheit. Die jüdische Kultur ist ein stiller, aber prägender Bestandteil der Serie, und die Vulkan-Geste bleibt ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Traditionen aus der realen Welt in die Science-Fiction übertragen werden können, um universelle Botschaften von Frieden und Wohlstand zu verbreiten.
Dieser Artikel wurde ursprünglich hier veröffentlicht: https://vulkanspiritnews.substack.com/p/die-judischen-wurzeln-von-star-trek und Vulkan Spirit website
Quelle:
https://www.startrek.com/en-un/news/the-jewish-ritual-that-led-nimoy-to-create-the-vulcan-salute
https://www.grunge.com/644649/how-leonard-nimoys-roots-inspired-the-vulcan-salute/
https://forward.com/culture/328624/star-trek-jews-and-the-vulcan-salute/